Nun, heute war mein erster "richtiger" Arbeitstag. Die Sache mit dem Dresscode habe ich nun so gelöst, dass ich mein Jackett und die Krawatte auf der Arbeit lasse bzw. diese nur dort anlege. Auf dem Weg von und zur Arbeit trage ich entsprechend nur ein weißes Hemd. Das macht schon relativ viel aus und ich gehe unterwegs nicht völlig ein.
Mein Chef ist sehr engagiert und freundlich. Momentan arbeite ich mich durch ein paar seiner alten Fälle, wobei ich einerseits meine englischen Vokabelkenntnisse erweitern und auffrischen kann und so manche Seite japanischen Text einfach überblättern muss. Bis zu einem gewissen Grad bin ich des japanischen durchaus mächtig, doch wenn es denn in den Akten oder in Besprechungen um Urheberrechtsschutz, Beweisverwertungsverbote oder die Bestellung eines gesetzlichen Vormundes geht, muss ich schlicht passen.
Deutschland genießt hier immer noch einen sehr guten Ruf und alleine die Tatsache, dass jemand trotz des Erdbebens, Fukushima und nicht zuletzt wegen des starken Yens nach Japan kommt, um hier seine Wahlstation zu absolvieren, wird einem positiv angerechnet. Ein paar der älteren Partner in der Kanzlei beherrschen sogar ein paar Brocken Deutsch, welche sie auf Reisen oder zu Unizeiten aufgeschnappt haben und so bekam ich u.a. bereits ein: "Ich liebe Dich!" zu hören. *lach*
Mittags wurde ich in ein nahes Sushi-Restaurant eingeladen und es war sehr lecker. Ich wollte jedoch nicht unangenehm auffallen und unterließ es daher Photos zu machen. Bis abends wälzte ich mich dann noch durch die Akten und als ich irgendwann zu Hause ankam, fiel ich nur noch ins Bett.
Am Wochenende ist u.a. ein Besuch bei den Schwiegereltern angesetzt und wir werden noch einmal meine Schwägerin in Shinjuku treffen. Der Taifun scheint Tokyo zwar nicht unmittelbar zu erwischen, doch regnet es hier dennoch recht heftig und der Wind ist auch ziemlich stark.
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