Mittwoch, 28. September 2011

Schlafend in Tokyo

Mein Chef ist, wie bereits mehrfach angedeutet, sehr um mich bemueht und so waren wir heute bei einem Seminar, welches sich mit Joint-Ventures und Mergers unter europaeischen und amerikanischen Recht beschaeftigte.

Neben dem zweisprachig gehaltenen Vortrag an sich, fand ich insbesondere die Reaktionen der anderen durchweg japanischen Zuhoerer interessant. Reihum schliefen einige naemlich immer wieder fuer ein paar Minuten ein. Der britische Redner schien allerdings bereits Erfahrung im Umgang mit einem japanischen Publikum zu haben, denn er ignorierte die Schlafenden schlichtweg. Denn was in einer deutschen Uni, bei einer Tagung oder bei der Arbeit beinahe undenkbar ist, wird hier eigentlich taeglich praktiziert. Dabei sein ist alles. Ob wach oder nicht, interessiert hier keinen.

Bei dem Arbeitspensum, der Belastung und den Zwaengen denen sich hier ein 08/15 Angestellter ausgesetzt sieht, kann ich das durchaus verstehen. Immerhin im Zug/U-Bahn erlaube ich mir ab und zu auch mal eine Muetze Schlaf. Zum einen weiss ich oft ohnehin nicht wo ich hinschauen soll und schliesslich brauche ich hier auch keine Angst zu haben, bestohlen zu werden. Das Schlafen im Zug birgt allerdings andere Risiken und allerorts haengen dann auch entsprechende "Anstandsposter", um auf das eigene unmanierliche Verhalten hinzuweisen:

Quelle: http://scope.metrocf.or.jp/gallery/mp_gallery2011.html

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