Eigentlich war geplant, dass wir an den Fuss des Fuji an einen See fahren uns dort in unsere Angelstühle hauen und den ganzen Tag gemütlich am Wasser sitzen und eben Fische angeln. Der Wetterbericht sagte ab dem frühen Nachmittag jedoch starken Regen voraus und mein Schwager hatte daher verständlicherweise wenig Lust stundenlang rumzufahren, um dann buchstäblich im Regen zu sitzen und zu frieren (unabhängig von der Frage, ob bei Regen die Fische besser beißen oder nicht).
So fuhren wir nicht ganz so weit und auch nicht ganz in die Natur. Es ging an einen Angelteich am Rand von Hachioji, wo wir gegen Bezahlung Barsche angeln konnten. Wir waren gut 2h dort und mein Schwager hatte drei Barsche an der Angel, während ich als kompletter Laie immerhin zwei an Land bringen konnte. Übrigens waren die Fische nicht zum Verzehr gedacht, sondern es galt das Motto: "Catch & Release" (Fangen & Freilassen). Dafür durften auch nur spezielle Haken verwendet werden, um das Verletzungsrisiko zu vermindern. Über den tierschutzrechlichen Aspekt mag man sich streiten, doch wenn man zum reinen Zeitvertreib angelt, ist ein kurzzeitig gestresster Fisch doch immer noch besser als ein toter Fisch, oder?
Kurz nachdem wir eingepackt hatten, setzte dann auch der prophezeite Regen ein und wir fuhren nach Hause. Dort aßen wir im Kreis der Familie ein leckeres Abendessen und danach fuhr ich wieder zurück in meine Bude.
Während man in Deutschland bekanntlicherweise einen Angelschein braucht, darf man in Japan im Prinzip überall ohne spezielle Prüfung oder Erlaubnis angeln. Deshalb ist dies hier auch eine durchaus beliebte Freizeitbeschäftigung und in den Städten gibt es sogar speziell eingerichtete kleine, teils überdachte Angelteiche/Pools an denen der Großstädter Entspannung suchen kann.
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