Sonntag, 16. Oktober 2011

Rumtreiber

Am Mittwoch dieser Woche traf ich einen Bekannten, der mich in ein edles Sushilokal einlud. Der traditionelle Familienbetrieb bot vielleicht 10 Leuten Platz und es gab keine Speisekarte. Die Dame des Hauses trug einen schönen seidenen Kimono und kümmerte sich elegant um die Gäste.  
Hinter dem Tresen bereiteten derweil ihr man und dessen Vater verschiedene Varianten Sashimi und Sushi zu. Das Lokal hatte sich auf traditionelles Edomae-Sushi spezialisiert und bis auf den Thunfisch stammten alle 20 Fisch und Muschelarten aus der Bucht von Tokyo. Wir überließen es Vater und Sohn uns gekonnt die besten Leckerbissen zuzubereiten und ich muss gestehen, dass das wirklich das bisher beste Sushi war, dass ich jemals gegessen habe. Die beiden erzählten dann noch den ein oder anderen Schwank und so erfuhr ich auch, dass der Sohn seinen Vater während der Arbeit auch nur mit "Sensei" (先生 = Meister) anspricht, da er selbst nach Jahren immer noch etwas Neues von ihm lernen kann. Interessant fand ich auch, dass es nicht immer die beste Methode ist den frischesten Fisch zu verarbeiten. Je nach Fischsorte und Jahreszeit ist es durchaus wichtig den Fisch auch ein paar Tage wie Fleisch "reifen" zu lassen. Es war einfach toll den beiden bei der Arbeit zuzusehen und ihnen zuzuhören. Ich will gar nicht wissen, was da alles letztlich gekostet hat. Wahrscheinlich schulde ich meinem Bekannten nun mein Erstgeborenes oder so...

Gestern traf ich mich erneut mit meinem Bekannten und er lud mich in ein tolles Yakiniku-Lokal ein. Das Essen in Form von massenhaft gegrilltem Wagyū war einfach toll und die die Begleitung in Form von vier Stewardessen auch nicht von schlechten Eltern. Manchmal ist es echt doof verheiratet zu sein. *lach*
Jedenfalls habe ich in so kurzer Zeit noch nie so gut gegessen und es war eine echt tolle Woche. Die Atmosphäre an sich gebot es jeweils von sich aus, dass ich keine Photos machte und daher muss dieser kleine Bericht reichen. 

Zum Ausklang und Ausgleich wanderte ich heute durch Tokyo und besichtigte u.a. den Housenji in Nakano, den Zōjō-ji am Fuße des Tokyo-Towers und den Kyū Shiba Rikyū Garten. Auf meinem Weg nach Hause traf ich in einem Supermarkt sogar noch einen ehemaligen Arbeitskollegen aus Deutschland, der momentan für zwei Monate in Deutschland ist. Was für ein Zufall und wie klein die Welt doch ist!

Housenji


Tokyo-Tower
Zōjō-ji

Kyū Shiba Rikyū Garten


2 Kommentare:

  1. Ich bin ja der Ansicht, dass zumindest ein Gruppenfoto mit den Stewardessen mehr als angebracht gewesen wäre!

    Die Parks in Tokio gefallen mir echt gut. Muss unbedingt mal mit auf Reisen gehen!

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  2. PS: Yay, Tokio-Tower!!!

    http://en.wikipedia.org/wiki/X_%28manga%29

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