..., wenn das Gute doch so nah ist? Nach dem Motto unterstuetze ich einige lokale kleine Geschaefte in meiner naeheren Umgebung. So lasse ich beispielsweise meine Hemden und Anzuege in einem kleinen 1-Mann-Betrieb reinigen. Pro Hemd bezahle ich umgerechnet ca. 2 Euro und bisher bin ich mit dem Ergebnis immer hoch zufrieden gewesen. Ausserdem ist es nett mit dem Namen begruesst zu werden und flott geht es obendrein.
| Diese rot-blau-weißen Säulen an den Seiten drehen sich und weisen auf einen Herrenfriseur hin. |
Friseure sind in Japan vergleichsweise teuer und auch als Mann geht man selten unter umgerechnet 30 Euro pro Haarschnitt nach Hause. Es gibt hier zwar einige wenige "Discount-Friseure" (千円カット), doch oft arbeiten diese im 10-Minuten-Takt, so dass es trotzdem recht schnell teuer werden kann. Da ein Haarschnitt wieder Not tat, suchte am letzten Sonntag einen kleinen Salon unweit meines Apartments auf. Da draussen kein Preisschild aushing, trat ich ein und erkundigte mich. Das innere verstroemte einen unwiderstehlichen 50-60`er Jahre Charme und ein Haarschnitt sollte zudem "nur" 3000 Yen (ca. 28 Euro) kosten. Da ich der einzige Kunde war, durfte ich direkt Platz nehmen und wurde nach meinen Wuenschen gefragt.
Der Friseur selbst war nach eigenen Angaben 75 Jahre alt und er betriebt das Geschaeft aus reiner Gewohnheit weiter. Er habe recht viele aeltere Stammkunden und wuesste ausserdem auch sonst nichts mit seiner Freizeit, die er eigentlich als Rentner hat, anzufangen. Immerhin goenne er sich den Luxus 1-2 Tage pro Woche auch mal einen Ruhetag einzulegen. Insgesamt war ich ueber eine Stunde dort und fuehlte mich in guten Haenden. Es kam kein elektrischer Haarschneider zum Einsatz und alles war noch gute, alte Handarbeit. Letztlich ein echt tolles Erlebnis, fuer das 3000 Yen auf keinen Fall zu teuer sind.
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